Der NAF ist fair

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Mit dem NAF kriegt die Strasse, was die Schiene hat: einen Fonds für sichere und leistungsfähige Infrastrukturen. Das ist nicht nur fair, sondern auch nötig, meinte ASTRA-Direktor Jürg Röthlisberger an der Infra-Tagung in Luzern.

Bis ins Jahr 2040 werden der Personenverkehr auf der Strasse um 18 Prozent und der Güterverkehr gar um 33 Prozent zunehmen. Für Jürg Röthlisberger, Direktor des Bundesamtes für Strassen (ASTRA), ist darum klar, dass die Strasseninfrastruktur diesen Belastungen angepasst werden muss. Der Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF) schafft dafür die nötige Grundlage. Er gibt der Strasse das, was die Schiene bereits hat: Den Rahmen für eine langfristige Finanzierung und Planung von Betrieb, Unterhalt und Ausbau.

«Die Schweizer Infrastrukturbauer stehen voll und ganz hinter dem künftigen Strassenfonds», betonte auch Urs Hany, Präsident von Infra Suisse. Infrastrukturbauer wüssten um die Wichtigkeit einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur. Eine gesicherte Finanzierung und langfristige Bauprogramme sorgen zudem für mehr Fairness bei der Planung und beim Bau von Infrastrukturen: Kurzfristige Baustopps sollen mit einem Strassenfonds endgültig der Vergangenheit angehören.

Willen zum Aufbruch
Im Schweizer Infrastrukturbau tobt ein harter Wettbewerb. Die Margen sind tief und die Regulierungsdichte nimmt zu. Unternehmen, die wichtige Trends rechtzeitig erkennen, bleiben fit für die Zukunft, zeigte sich Reto Hagger von der Gruner Gruppe an der Infra-Tagung überzeugt. Einer dieser Trends sei die Digitalisierung, welche mehr und mehr auch das Bauen präge. «Das Building Information Modeling (BIM) wird unsere Branche rasch und radikal ändern», ist er überzeugt. Der grosse Mehrwert von BIM sei nicht nur eine höhere Effizienz, sondern vor allem eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten.

Bereits voll erfasst von der digitalen Revolution ist die Medienwelt. Davon erzählte der SRF-Tagesschau-Chefredaktor Urs Leuthard. Im Zeitalter von Internet und Mobiltechnologie fänden klassische Nachrichtenformate immer weniger Beachtung. Habe ein Medium keine Antwort auf diese Veränderung, drohe es ziemlich rasch von der Bildfläche zu verschwinden. Auch eine staatliche Fernsehanstalt müsse sich darum Gedanken über neue Medienangebote machen.

Mit Kooperation zu mehr Effizenz
Eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen Bauherr, Planer und Bauunternehmen will die SBB testen. Stephan Grötzinger, Leiter Projekte SBB, kündigte an der Infra-Tagung an, demnächst ein erstes Projekt in einer sogenannten Projektallianz realisieren zu wollen. In der Projektallianz sind Bauherr, Planer und Unternehmer als gemeinsame Partner in einer einfachen Gesellschaft vereint. Die SBB erwarte laut Stephan Grötziger, so Projekte effizienter und kostenoptimiert realisieren zu können.

Wettbewerb mit Fairness
Mit Sportlichkeit und Fairness im Infrastrukturbau befasste sich Matthias Forster, Geschäftsführer von Infra Suisse. Für Infrastrukturbauer sei es wichtig, dass öffentliche Bauherren ihre Dominanz im Infrastrukturmarkt nicht ausnutzen. Ausgewogenen Vertragswerke sollen dafür sorgen, dass Chancen und Risiken angemessen zwischen Bauherr und Bauunternehmen verteilt werden. «Werden partnerschaftlich ausgehandelte Standardverträge abgeändert oder einzelne Artikel daraus wegbedungen, lohnt es sich, besonders auf die Einhaltung von Fairness zu achten», betonte Matthias Forster.

Auskünfte

Adrian Dinkelmann
Geschäftsführer
058 360 77 70
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