Energie Mangellage

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Die aktuelle europapolitische Lage führt zu einer emotionalen Diskussion um die knapper werdende Energie. Als Branche sind wir gefordert. Wir können einen Beitrag leisten, sind aber gleichzeitig auch auf die Behörden angewiesen, damit unser Einsatz weiterhin gewährleistet werden kann. Infra Suisse setzt sich ein, dass die Lage sachlich analysiert, pragmatische Massnahmen umgesetzt und politische Forderungen platziert werden.

Der Ukraine-Konflikt und die fehlenden Gaslieferungen aus Russland führten in den letzten Wochen und Monaten zu anhaltender Unsicherheit, Preissteigerungen und einer intensiven Debatte über den Umgang mit den knappen Energiereserven. Den Strombedarf konnte die Schweiz auch bis anhin nicht aus eigener Kraft decken, so dass Strom importiert werden muss, der unter anderem in Gaskraftwerken produziert wird. Der Strompreis wird an der Börse definiert und richtet sich nach der teuersten Produktionsart. Deshalb hängt der Preis direkt von der Gewinnung aus Gas und deren Preisentwicklung ab.

Hinzu kommt, dass der trockene Sommer dazu geführt hat, dass der Füllstand der Speicherseen in der Schweiz nicht demjenigen eines «normalen» Jahres entspricht. In der Folge wird das Angebot massiv beeinträchtigt, sodass es der Nachfrage nicht mehr gerecht werden kann. Dies resultiert im schlimmsten Fall in der sogenannten «Mangellage».
Diese drohende Mangellage führt dazu, dass das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) in diesen Tagen eine Konsultation zu zwei Verordnungsverfügungen bezüglich Massnahmen durchführt. Das bedeutet konkret, dass bis Ende Oktober dem Bundesrat Bericht erstattet und Vorschläge eingereicht werden, welche dann zu entsprechenden Konsequenzen im Winter führen könnten.

Was können Bauunternehmen tun?
Es ist aber unerlässlich, dass sämtliche Unternehmungen und Branchen sich Gedanken über eine Reduktion des Energiebedarfs machen. So auch unsere Branche. Mit einfachen und schnell umsetzbaren Massnahmen lässt sich viel erreichen. Welches Potenzial der Infrastrukturbau bei der Energie-Einsparung hat, ist in den Vorschlägen von Infra Suisse aufgezeigt.

Wie geht es weiter?
Der Einladung, zu den Verordnungsentwürfen und Berichten Stellung zu nehmen, kam Infra Suisse im Sinne ihrer Mitglieder nach und beteiligte sich am Konsultationsverfahren, das am 22. September 2022 endete.
Infra Suisse ist sich der betriebswirtschaftlichen Wichtigkeit der Bauwirtschaft bewusst. Sie setzt sich daher für eine klare Positionierung der vertretenden Unternehmungen ein. Die Forderung einer lückenlosen Energieversorgung, die Infra Suisse an die politischen Entscheidungsträger stellt, soll dazu führen, dass der Baubetrieb ununterbrochen aufrechterhalten werden kann. Infra Suisse steht dazu auch im Dialog mit weiteren branchennahen Verbänden, um die Interessen unserer Mitglieder zu vertreten.

Verfügbarkeit von Baustoffen

Die Baubranche ist auch abhängig von Zulieferern, die bei einer drohenden Verwendungsbeschränkung die Liefersicherheit einschränken müssen und damit direkt Auswirkungen auf die Terminverbindlichkeit haben. Zudem führt eine verringerte Materialverfügbarkeit bei gleich hoher Nachfrage zu Teuerungen, die je nach Bauherrschaft und Vertragsgestaltung nicht ausgeglichen werden. Fehlendes Material auf einer Baustelle stellt Unternehmen vor die Herausforderung, Baustellen weiterhin wirtschaftlich zu betreiben. Eine drohende Unterbeschäftigung wegen Arbeitsmangel kann Folgen ähnlich wie in der Hochzeit der Pandemie (Kurzarbeit, zeitliche Verzögerung wegen teilweiser Schliessung von Strassenbaustellen) hervorrufen.

Auskünfte

Adrian Dinkelmann
Geschäftsführer
058 360 77 70
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