Me sött..

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Bald ist es vorüber, das gute, alte 2014. Den Jahreswechsel nehmen nicht wenige zum Anlass, um zurück zu schauen und einen Ausblick zu wagen. Viele fassen Vorsätze, nehmen sich fest vor, was sie künftig anders, besser oder zumindest konsequenter machen wollen: weniger Stress, mehr Zeit mit der Familie, Schluss mit Rauchen oder häufiger Sport.

Nun haben Vorsätze bekanntlich eine äusserst kurze Halbwertszeit – nicht nur an Silvester. Das ganze Jahr über wüsste man eigentlich nur zu genau, was zu tun und was zu lassen wäre. Man sollte dieses, man sollte jenes. Ob im Beruf oder auch privat, was richtig ist oder richtig wäre, ist eigentlich längst bekannt. Man weiss es – und hält sich in den meisten Fällen selber nicht daran.

Auch in der Bauwirtschaft gibt es ziemlich viel, was «me sött». «Me sött» den technischen Bericht zur Offerte abschliessen, den Grosskunden zum Essen einladen oder endlich die Schlussrechnung stellen. Gerade in der Baubranche wüssten viele, was zu tun wäre, damit es besser läuft. Insbesondere die anderen sind es, die sich nicht richtig verhalten und so dafür sorgen, dass sich nichts ändert. Dabei wäre ja sonnenklar: «Me sött» endlich bessere Ausschreibungsunterlagen haben, «me sött» nur kostendeckende Preise offerieren, «me sött» nur Standardverträge akzeptieren und «me sött» auf spekulative Angebote verzichten.

Dem leidigen «me sött» hat der Zeichner Scapa ein ganzes Buch gewidmet. Dort drin stehen lauter Dinge, die man schon längst erledigen sollte und eben doch stets vor sich hin schiebt. Reich und witzig illustriert ist das Werk von Scapa. Ein ideales Weihnachtsgeschenk für Besserwisser, Auf-morgen-Verschieber und Auf-später-Vertröster. Also eine Geschenkidee für jedermann. Auch ein Geschenk für sich selbst. Und wenn jemand mehr als ein Präsent benötigt, für den hat Scapa einen zweiten Band mit dem Titel «Me sött nid…» publiziert.

Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Und ich hoffe, dass Sie mindestens einen Ihrer Vorsätze im 2015 auch in die Tat umsetzen können. Zum Beispiel den, kostendeckende Preise zu offerieren.