Die Lehre zum Baumaschinenführer hat Zukunft
Sie ist nicht wegzudenken: die altbewährte Schaufel. Dank ihrer Einfachheit ist sie nach wie vor unentbehrlich. Doch die Technik auf den Baustellen hat natürlich längst mehr zu bieten. Walzen, Pneulader, Bagger, Dumper und Kräne dominieren einen modernen Bauplatz. Für die Wirtschaftlichkeit eines Bauprojekts ist der Einsatz der richtigen Baugeräte absolut entscheidend. Entsprechend immens ist das Angebot an Baumaschinen und -geräten. Die Bauinventarliste des Schweizerischen Baumeisterverbandes umfasst stolze 275 Seiten.
Aber was nützen die besten Baumaschinen und die grössten Werkhöfe, wenn gut ausgebildetes Personal fehlt? Eins ist klar: Jammern löst kein Problem. Tun wir also das Naheliegende und bieten eine Lehre zum Baumaschinenführer oder zur Baumaschinenführerin an. Eine vollwertige Lehre, versteht sich, mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis. Das bietet neue Chancen und Perspektiven in der Baubranche.
Die Vorbereitungen für eine Baumaschinenführer-Lehre laufen auf Hochtouren. Schon in zwei Jahren soll zum ersten Mal mit der dreijährigen Ausbildung gestartet werden. Grosses Interesse an der neuen Ausbildung bekunden kleine, mittlere und grosse Tiefbauunternehmen. Aber auch Firmen aus den Bereichen Kiesabbau, Rückbau oder Baustoffrecycling möchten Baumaschinenführer ausbilden.
Eingebettet wird die Lehre in das Berufsfeld Verkehrswegbau. Das schafft zum einen Synergien mit den bestehenden Ausbildungen zum Strassenbauer, Gleisbauer und Grundbauer. Zum andern ist damit garantiert, dass die künftigen Baumaschinenführer ihr Metier nicht nur vom Führerstand aus, sondern auch vom Boden oder Graben aus kennen lernen. Ein Baumaschinenführer wird also ganz bestimmt auch schaufeln können.
Die neue Berufslehre hat Potenzial. Technische Berufe wie Automobil-Mechatroniker, Polymechaniker, Landmaschinenmechaniker oder Lastwagenführer sind bei Jugendlichen hoch im Kurs. Gerade die Lastwagenführer-Lehre ist für die Baubranche ein gutes Beispiel. Bereits 1967 wurde die dreijährige Lehre – entgegen grosser Widerstände und Vorurteile – eingeführt. Die Lernenden erhalten im Alter von 17 Jahren einen Lernfahrausweis für Lastwagen und Sattelschlepper. Sind sie 18-jährig und haben die Fahrprüfung geschafft, erledigen sie die Transportaufträge selbstständig. Junge Lastwagenführerinnen und Lastwagenführer sind, so bestätigt der Branchenverband ASTAG, äusserst zuverlässig und sicherheitsbewusst. Jedes Jahr schliessen rund 250 Jugendliche eine Lehre ab.
Die Transportbranche fährt seit bald 50 Jahren ausgezeichnet mit ihrer Lehre. Der Tiefbau wird dies mit der Berufslehre für Baumaschinenführer ebenfalls tun. Der Bedarf der Branche nach Fachkräften ist gross. Gross ist auch die Bereitschaft, Lehrstellen für Baumaschinenführer anzubieten.